Frage 4: Wo liegen die Stärken Deutschlands bei Künstlicher Intelligenz?

Antwort:

Die deutsche KI-Strategie baut auf der Stärke der deutschen Wissenschaft insbesondere im Bereich der Grundlagenforschung und im Bereich der klassischen KI auf. Diese Stärke der KI-Wissenschaft wird auch dank der KI-Strategie weiter in Richtung eines verbesserten Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Wirtschaft ausgebaut. Hierbei kommt in Deutschland ein wichtiger Aspekt zum Tragen: das komplexe Netzwerk aus Wissenschaft (Forschung und Lehre), Wirtschaft (von global agierenden Unternehmen über KMU bis zu Start-ups) und Politik. Neben den Transferzielen formuliert die deutsche KI-Strategie den Anspruch, die deutsche Wertschöpfung im Bereich KI global zu integrieren und das kommende KI-Zeitalter entlang ethischer Gesichtspunkte zu gestalten.

Künstliche Intelligenz "Made in Germany", also KI, bei der ethische und juristische Fragestellungen gleich bei der Entwicklung mitberücksichtigt werden, kann langfristig ein echter Exportschlager werden. Auch wenn aktuell Länder wie China und die USA bei der Nutzung von KI oder bei der Kommerzialisierung von Technologien einen Vorsprung haben, der ohne Zweifel mit der größeren Menge an zu verarbeitenden Daten zusammenhängt, ist KI nur dann gewinnbringend für die Wirtschaft, wenn sie langfristig genutzt werden kann. Gerade unter diesem Aspekt kann KI mit einem hohen Datenschutzniveau langfristig gesehen Wettbewerbsvorteile bringen. Das mag den KI-Erfolg am Anfang etwas bremsen, wird aber am Ende zu besseren Ergebnissen führen, weil es zum Nachdenken zwingt und damit auch innovativer macht. Das entscheidende Thema kann letztlich das internationale Vertrauen in deutsche Technik und in das deutsche Rechtssystem sein, beispielsweise in den Datenschutz. Nur durch Vertrauen entsteht auch Akzeptanz für KI-basierte Anwendungen.

Deutschland hat enorme Stärken in der KI:

  • dank seiner exzellenten Forschungszentren
    (Zur Stärkung des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz und der KI-Kompetenzzentren wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung bis 2022 seine finanzielle Unterstützung von bislang 64 Millionen Euro auf 128 Millionen Euro verdoppeln)
  • mit seinem Talentpool an Spitzenforschern, Nachwuchsforschern und latenten Talenten
    (Die Förderung neuer Professuren im Bereich der KI ist angelaufen; deutsche Talente sollen vermehrt im Land gehalten und ausländische Experten für Deutschland gewonnen werden)
  • im Business-to-Business-Bereich (B2B)
    (Die deutsche Wirtschaft verfügt mit all den maschinellen Daten, die industrielle Sensoren liefern, über einen immensen Schatz. Die Zukunft gehört in diesem Sektor nicht isolierten, proprietären Plattformen wie im Konsumentengeschäft, sondern partnerschaftlichen Ökosystemen.)
  • beim Internet der Dinge (Internet of Things oder IoT)
    (das Internet der Dinge mit intelligenten Maschinen hat ein viel größeres Potenzial als das Internet der Menschen und ist damit für Deutschland und Europa eine große Chance. Viele dieser intelligenten Komponenten werden im deutschsprachigen Raum hergestellt.)
  • im Bereich der menschzentrierten KI
    (die Menschen sollen im Mittelpunkt der KI-Entwicklung stehen und KI soll zur Bewältigung der größten weltweiten Herausforderungen wie z.B. die Bekämpfung des Klimawandels, Verkehrssicherheit und größere Cybersicherheit stehen.).
  • bei vertrauenswürdiger KI
    (basierend auf verbindlichen Ethik-Leitlinien für die KI und juristisch definierter Rahmenbedingungen)

bei der Verknüpfung von KI mit den gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft
(wie z.B. Klimawandel, Gesundheit, Zukunftsstadt, zivile Sicherheit, Zukunft der Arbeit, IT-Sicherheit)