2. Innovationswettbewerbe und europäische Innovationscluster
Mit gezielten KI-Innovationswettbewerben wird die Bundesregierung Freiräume schaffen, um disruptive Innovationsideen zu generieren, neue Lösungswege, Anwendungen und Geschäftsmodelle zu eruieren, Gründungen zu initiieren, Talente zu gewinnen und frühzeitig Trends zu erkennen und multidisziplinär Impulse aus verschiedenen Richtungen zu erhalten.
KI-Innovationswettbewerb
Mit dem am 25. Januar 2019 gestarteten Wettbewerb „Künstliche Intelligenz als Treiber für volkswirtschaftlich relevante Ökosysteme“ soll die Anwendung von KI in Deutschland verstärkt in die Praxis gebracht werden. Von über 130 eingereichten Ideen wurden 16 Plattformprojekte für die geförderte Umsetzungsphase (2020-2022/23) ausgewählt. Hierbei werden die Themenfelder Gesundheit, Produktion, Mobilität, Handel, Smart Living, Landwirtschaft, Bauen und Quantencomputing adressiert. Eine Fortführung des KI-Innovationswettbewerbs mit den Schwerpunkten Dateninfrastruktur Projekt GAIA-X und Bewältigung von Krisen wie der aktuellen Corona-Pandemie ist in Vorbereitung. Auf Grundlage eines zweiten und dritten Förderaufrufs zu diesen Themenfeldern sollen ab Anfang 2021 weitere Projekte starten.
Pilotinnovationswettbewerb „Energieeffizientes KI-System“
Der Einsatz von KI-Algorithmen (KI) erfordert vor allem in mobilen Anwendungen hochleistungsfähige und zugleich sehr energieeffiziente Chips. Im Pilotinnovationswettbewerb „Energieeffizientes KI-System (Okt. 2019 bis Jan. 2021)“ sind 11 konkurrierende Teams aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen angetreten, um den energieeffizientesten Chip zu entwickeln. Am Beispiel von EKG-Daten, bei denen möglichst energieeffizient und hochgenau Herzrhythmusstörungen zu erkennen waren, wurden die Sieger ermittelt. Inzwischen entwickeln die vier Sieger-Teams ihre Ideen auf dem Weg zur technologischen Reife. Konkrete Kooperationen mit Industriepartnern und medizinischen Einrichtungen flankieren die Umsetzung. Die Sieger-Projekte im Einzelnen:
- Energieeffiziente Elektronik für mobile KI-gestützte EKG-Analyse in der Telemedizin (Pilot-Inno HALF2)
- KI-Prozessoren mit nichtflüchtigen Speichern für quantisierte Synapsen von neuronalen Netzen (Pilot-Inno LODRIC)
- Vollintegrierte Neuroelektronik zur Mustererkennung und Signalanalyse an lebenden Zellen (Pilot-Inno PRISTINE)
- Rekonfigurierbarer KI-Chip zur besonders energieeffizienten Verarbeitung von Sensordaten (Pilot-Inno Seventh SensIC)
SPRIND-Challenge „New Computing Concepts"
Mit der SPRIND-Challenge „New Computing Concepts“ bringt die SPRIND visionäre Teams zusammen, die sich das Ziel gesetzt haben, grundlegend neue Computing-Ansätze zu entwickeln und schrittweise in die Praxis zu überführen. Die Ansätze sollen die Art und Weise, wie beispielsweise wissenschaftliche Probleme gelöst, Daten verarbeitet und künstliche Gehirne gebaut werden, grundlegend verändern. In der ersten Ausschreibungsphase sind theoretische Konzepte gefragt. Die Theorien müssen dabei so weit ausgearbeitet sein, dass konkrete Vorschläge für eine Umsetzung und ein entsprechender Forschungs- und Entwicklungsplan abgeleitet werden können. Essenziell ist, dass die Ansätze eine Reduzierung des Ressourcenverbrauchs (Energie, Zeit oder Platz) versprechen oder Probleme angehen, die bisher nicht gelöst werden konnten.